Sonntag, 13. August 2023

Narrow Gauge - eine Schmalspurlok geht auf Reisen


Lange Zeit war es mein Wunsch gewesen, dass ich zu meinem Zug aus der Zeit nach 1900 auch einen Wagen hinzufügen wollte, auf dem eine Lok transportiert wird. Bilder beim Vorbild gibts genug, warum nicht auch im Modell nachbilden? Das Problem ist, dass es geeignete und einigermaßen günstige Industriemodelle kaum gibt, den transportiert wurden in erster Linie Schmalspurloks oder solche für den Waldbahnbetrieb, also Shays, Climaxes und ähnliche. Und die gibt es allesamt nur als Messingmodelle und sind damit entsprechend teuer! Und wer stellt sich dann so ein zwar feines, aber entsprechend teures Modell auf ein Wagenmodell und fährt es dann nur spazieren?

Ich gebe zu, ich habe es getan, da die Bedingungen dafür passten. Das Modell konnte ich günstig erwerben und es hatte keinen Motor, dazu kam es sogar im Bauzustand bei mir an und so sah es aus, was ich erhielt.

Dies sollte also das Modell werden, das es zu transportiert galt, ein kleiner dreiachsiger Switcher, eine kleine Rangierlok, wohlgemerkt schmalspurig für 3 Fuß breites Gleis, was einem Schienenabstand von ca. 900 mm entspricht.
So schlecht siehts nicht aus, auf jeden Fall reparabel, aber warum kein Motor? Da hat sich der Voreigentümer wohl an einem Umbau versucht und dieser ist entweder gescheitert oder die Lust zur Fertigstellung ging verloren. Keines ist so recht plausibel, denn ich weiß, dass da auf den Modulen beim Vorbesitzer Schmalspurgleise verlegt sind. Mir sollte es jedoch recht sein, ich habe bekommen, was ich wollte, ein Modell, dass gefahren werden MUSS. Was sonst, ohne Motor!
Dass das Modell kein schlechtes ist, ist deutlich an den vielen kleinen Details am Stehkessel zu erkennen, da hat sich der Hersteller schon Mühe gegeben!
Ein erster schneller Zusammenbau, so weit wie möglich brachte dieses Ergebnis! Ich glaube, dass der Hersteller das Dach nicht umsonst abnehmbar gestaltet hat, der Blick auf die Details am Stehkessel offenbart, wie detailreich das Modell gebaut wurde und das wollte man damit wohl auch zeigen. Das Dach lässt sich einfach aufklemmen, aber nicht umsonst liegt die Rückwand des Führerhauses neben dem Modell, mittleres Bild. Da hat der Vorbesitzer wohl ein bisschen dran gearbeitet, vielleicht um den Motor leicht einbauen zu können, jedenfalls waren keinerlei Möglichkeiten vorhanden, um diese Rückwand zu befestigen. 
Aber ich habe es geschafft, innen an der Rückwand zwei Winkel angelötet und damit ließ sich diese auch auf einfache Weise befestigen. And damit sieht das Modell so aus.
Ich denke, dass man damit absolut zufrieden sein kann und so richtig intensive Modellbauarbeit war es letztlich auch nicht.
Aber wie so oft bringen Recherchen nach dem Vorbild dieser kleinen Lok auch recht interessante Erkenntnisse, in diesem Fall ein Foto, dass genau diese Lok zeigt. Leider kann ich aus rechtlichen Gründen dieses Bild hier nicht einfügen, aber es gibt ein Aber! Diese Bild zeigt, dass genau so eine riesige Laterne wie an der Front auch am hinteren Ende des Dachs vom Führerhaus montiert war - und diese Laterne habe ich natürlich ergänzt.
Und so sieht's dann aus und damit ist die Bearbeitung des Modells auch abgeschlossen.

Mit dem erwähnten Bild vom Original bekam ich aber auch genau die Hinweise, wie ich es zu beschriften hatte und daraus ist das geworden, allerdings unter den Händen eines Freundes, der mit Lack und Decals hervorragend umgehen kann.
Dass das Model grün geworden ist, entstand auf Grund einer farblichen Vorlage ganz ähnlicher Modelle, ebenso die Zierlinien. Ich möchte aber insbesondere auf die Herstellerplatine an der Rauchkammer verweisen, wo ich anhand von Recherchen exakt die Daten zusammengetragen konnte, die zur originalen Lok der Denver & Rio Grande mit der Nummer 105 gehören. Und da habe ich noch einmal ein paar Euros in die Hand genommen, um diese Platinen auch ätzen zu lassen. Das hatte das Modell einfach verdient!

Aber es war ja einleitend und im Titel von einer Lok auf Reisen die Rede. 
Einige Zeit zuvor hatte ich eine kleine Serie von Flatcars nach dem Vorbild eines Wagens der Michigan Central aufgelegt und eines der Modelle war von vornherein für diese Lok bestimmt, wenn auch mit der Bezeichnung einer anderen Bahngesellschaft, nämlich meiner eigenen, der Carlisle, Adams & York Railroad.
Hier ein Blick auf diese drei Modelle, das mittlere hat eine Ladung mit einem schweren Seilrad erhalten, und hinten schon die verladene Lok, ...
... die ich Ihnen hier nun im verladenen und verzurrten Zustand und damit transportbereit vorstellen möchte.

Dass mit diesem ersten Modell letztendlich ein ganzer Zug mit zu transportierend Loks entstanden ist, das war die Aussage bei der ersten Veröffentlichung dieses Posts. Nun ist dieser Post geschrieben und klicken Sie bitte hier, um den zweiten Teil dieser Geschichte aufzurufen.

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